Vorbereitung Schnitt

Beim Schneiden eines Filmes gehe ich wie folgt vor:

Als erstes lese ich das gesamte Rohmaterial in den Rechner ein. Dabei kann ich wählen, ob das Schnittprogramm das Material in die einzelnen Szenen trennen soll, was zu empfehlen ist. Als erstes lösche ich unbrauchbare Szenen, das sind meistens etwa 10 %. Anschließend schaue ich mir Szene für Szene an und mache Notizen über den Inhalt. Dann werden aus den Notizen Gruppen zu den einzelnen Themen gebildet. Diese Gruppen bilden sozusagen das Gerüst für den Rohschnitt. Jetzt kann man bereits festlegen, welches Material für die Exposition verwendet wird und wo Höhepunkte und Wendungen im künftigen Film liegen.

Als erstes empfiehlt sich, mit dem Schnitt der Exposition zu beginnen. Dann weiß man auch, welche Themen im Folgenden vorhanden sein müssen. Es ist einer der schlimmsten Fehler, Dinge die in der Exposition angesprochen werden, später nicht im Film zu zeigen.

Bewährt hat sich, anschließend einzelne Themenkomplexe für sich zu montieren und diese erst dann zum Film zusammen zu fügen. Damit ist der Rohschnitt fertiggestellt. Nun beginnt der Feinschliff dem noch etliche Einstellungen zum Opfer fallen. Hüten soll man sich vor dem Satz. "Das ist doch eine so hübsche Szene, die muß drin bleiben !" Wenn sie sich nicht in den Kontext einfügt, hat sie im Film nichts zu suchen (Eiserne Regel :"kill your darling !").

Als letzter Schritt folgt die Tonbearbeitung: O-Ton wird, falls erforderlich bearbeitet, ggf. Musik und Kommentar hinzu gemischt.

Jetzt ist der Moment gekommen, wo der Film zum ersten Mal anderen  - z.B. im Videoclub - gezeigt wird. Durch die Diskussion mit Gleichgesinnten ergeben sich dann nochmals wertvolle Anregungen.